Carl Gustav Jung (1875-1961) ist als Begründer der Analytischen Psychologie einer der einflußreichsten und bedeutendsten Psychologen des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Begriff des »kollektiven Unbewußten« und seine Anschauungen von dessen Archetypen, seine Theorie des Komplexes und seine Lehre von den psychologischen Typen haben nicht nur die wissenschaftliche Erforschung des menschlichen Seelenlebens auf neue Grundlagen gestellt, sondern gehören heute zum intellektuellen Grundbestand jeder Reflexion über das Wesen des Menschen. Weit über die Grenzen seines Faches hinaus wirkte Jung auf Kulturtheorie und Völkerkunde sowie insbesondere auf Religionswissenschaft und Transpersonale Psychologie. Durch die universale Ausrichtung seines Denkens wurde er auch zu einem großen Anreger der Auseinandersetzung mit östlicher Spiritualität.
Jungs umfassendes Werk und dessen vielfältige Auswirkungen sowohl darzulegen als auch aus der inneren und äußeren Entwicklung seines Schöpfers heraus verständlich zu machen, gelingt Gerhard Wehr auf eindrucksvolle Weise. Sein lebendiger, erzählerischer Stil verbindet den Blick auf die großen systematischen und geistesgeschichtlichen Linien mit der Aufmerksamkeit für das biographische Detail. Wehrs 1985 erstmals erschienenes Standardwerk über Carl Gustav Jung wurde in mehrere Sprachen übersetzt und liegt nun in einer wesentlich erweiterten und aktualisierten Neuausgabe vor, die auch die neueste Forschung und Rezeptionsgeschichte einbezieht.
Der Autor: Dr. Gerhard Wehr, geb. 1931, ist Verfasser zahlreicher Bücher über christliche und jüdische Spiritualität, über Mystik, Tiefenpsychologie und Anthroposophie. Mit seinen Monographien über Meister Eckhart, Giordano Bruno, Martin Luther, Thomas Müntzer, Jacob Böhme, Novalis, Franz von Baader, Friedrich Nietzsche, Helena Petrovna Blavatsky, Rudolf Steiner, Martin Buber, Karl Barth, Paul Tillich, Carl Gustav Jung und Karlfried Graf Dürckheim erlangte er internationale Anerkennung.
Gebunden, mit Schutzumschlag, 512 Seiten.